Immer wieder findet man Gänse in Notlagen.
Der in einer Angelschnur verschnürte Paddel ist kein seltener Fall – und immer eine akute Notlage! Es besteht die Gefahr, dass ein Bein oder ein Fuß abstirbt, wenn die Angelschnur nicht so schnell wie möglich entfernt wird. Sollte sich die Angelschnur schon tief ins Fleisch gebohrt haben, muss geprüft werden, ob eine Entfernung und anschließende Behandlung durch den Tierarzt erforderlich ist.
Auch Hundebisse, Beinbrüche und Flügelbrüche kommen vor – Fälle, die meistens eine chirurgische Versorgung erfordern. Vögel sind Spezialfälle – und man sollte verletzte Vögel möglichst vogelkundigen Tierärzten (vkTÄ) vorstellen. Leider ist es ein Trugschluss, dass Tierärzte wilde Tiere kostenlos behandeln müssen – daher ist vorherige Abklärung über die Kosten erforderlich.
Sicherung der verletzten Gans erforderlich
Solange die Gans noch fliegen kann, gestaltet sich die Rettung nicht so einfach, denn zunächst muss man sie fangen und sichern. Spezialisten für das Fangen und Retten von Gänsen, Enten, Schwänen usw. sind gefragt. Wo bekommt man Hilfe? Egal wo man ist – überall gibt es die Feuerwehr. Sie wird meist tätig, wenn es um die Rettung von Tieren geht – egal ob Haustier oder Wildtier. Ein Anruf bei der 112 kostet nichts und unter normalen Umständen erhält man Hilfe. Ob die Feuerwehr erfolgreich ist, hängt vom Einzelfall und Geschick der Beamten vor Ort ab.
Oft wird ihnen der Fang einer mobilen Gans leider nicht gelingen. Dafür braucht man dann Spezialisten:
Tierretter für Gänse

Tiernotruf Düsseldorf
Stefan Bröckling vom Tiernotruf (Düsseldorf) hat sich auf die technische Rettung von Tieren aller Art spezialisiert. Enten, Gänse und Schwäne fängt er mit einem speziellen Netzwurfgerät, zur Not auch aus dem Schlauchboot. Mit ferngesteuerten Booten und dem Lockruf der Entenmutter rettet er Entenküken aus manchmal aussichtlosen Lagen. Manche seiner Aktionen werden sogar im Fernsehen gezeigt (Kabel Eins, die Ordnungshüter), viele auf seiner Internetseite oder auf facebook. Der Tiernotruf ist erreichbar unter 0174-7703000.

Aus Hagen kommt die Gruppe Aktiv für Tiere – Tauben und Wasservogelhilfe, die sehr aktiv ist, und auch überregional tätig wird (Bereich NRW / Ruhrgebiet). Die Tierretter aus Hagen sind erreichbar über die E-Mail-Adresse ta.wa.hilfe@gmail.com. Ihr Facebook Konto ist https://www.facebook.com/profile.php?id=100083269926121
Wurde die Gans gesichert, ggf. einem Tierarzt vorgestellt, so muss häufig eine Pflegestelle gefunden werden, die die Gans bis zur vollständigen Genesung übernimmt. Pflegestellen sind mehr als rar, aber hier sind ein paar Kontakte:
Pflegestellen für Wasservögel

Das Federheim in Neuss, das erste Tierheim für Gefiederte in Deutschland, nimmt Gänse zur Pflege auf:
Der Standort ist Neukirchener Str. 60, 41470 Neuss, Tel. 0211 88 234 352
Internet: https://federheim.de

In Hattingen befindet sich die Paasmühle, eine Auffangstation für Wasservögel.
Den Transport des Tieres dorthin muss man selbst organisieren. Telefonische Anmeldung erforderlich unter 02324-72849. Adresse: Paasstraße 107, 45527 Hattingen
Facebook: https://www.facebook.com/profile.php?id=100064888201888

In Düsseldorf gibt es die Entenhotline, die sich ebenfalls um Wasservögel kümmert. Hermine Ohler ist die engagierte Frau, die die Entenhotline gegründet und die bekannte Notfallnummer für Wasservögel eingerichtet hat. Seit 1997 ist ihre Mobilfunknummer rund um die Uhr erreichbar, auf weit über 10.000 Einsätze kann die Entenhotline im Laufe der Jahre zurückblicken.
https://www.tierhilfe-duesseldorf.de/wasservogelrettung
Hilfe für Wasservögel: 0172 20 16 928

Keine Pflegestation, aber im steten Kontakt mit Tierrettern und Pflegestationen sind die „Schwäne Köln“.
Internet: https://schwaene.koeln, info@schwaene.koeln,
Telefon: 0221 44903119 (nur verletzte Wasservögel)
alternativ: Tierrettung Köln Porz Tel: 0176 87735982

In Dortmund kann die Arche 90 ggf. helfen. Die Arche 90 e. V. ist eine Tierschutzorganisation, die sich rund um die Uhr um die Versorgung von kranken/verunfallten Tieren in Dortmund kümmert. Dabei ist es egal, ob es sich um ein krankes Haustier (Hund, Katze, Kaninchen u. a.) oder in unserem Umfeld frei lebende (Wild-) Tiere wie Igel, Füchse, Schwäne, Tauben oder auch streunende Katzen handelt: Die Arche 90 e. V. hilft jedem sich in Not befindlichen Tier!
Melden Sie sich telefonisch oder per Mail ☏ 0231 – 87 53 97 info@arche90.de

Ein guter Ansprechpartner ist das Nestwerk Münsterland. Das Nestwerk vermittelt Kontakte zu Tierschutzorganisationen, Auffangstationen und Spezialisten für verschiedene Tierarten im Bereich Heimtiere und Wildtiere in Notfällen. Ferner verfügt das Nestwerk über einen Tierschutzbeauftragten, um in tierschutzrelevanten Fällen aktiv unterstützen zu können. Kontaktieren Sie das Nestwerk bei Tierschutznotfällen per Whatsapp unter 0176 21388851. Internet: https://nestwerk-ms.de/
In Castrop-Rauxel setzt Frau Petra Zurmühle sich für Wasservögel ein.
Sie ist telefonisch erreichbar unter 0173/7629313.
Stefanie Neto Mendonca aus Witten engagiert sich für Tiere und Menschen unter dem Logo Steffi-hilft.org und kann unter der Tel. Nr. 0151-11554876 kontaktiert werden. Sie hat ihr Engangement für Wasservögel derzeit stark eingeschränkt.
Wenn alle Stricke reißen …

Bei Facebook gibt es die Gruppe Wildvogelhilfe Notfälle. Dort kann man bundesweit nach Hilfe fragen. Bei über 135.000 Mitgliedern kann man Glück haben, dass sich jemand meldet, der bereit ist, zu helfen.
Einen Versuch ist es wert, wenn sonst keiner hilft.
https://www.facebook.com/groups/111675272269928
Last, but noch least:
Spenden sind gefragt.
Alle Tierretter und Tierrettungsorganisationen sind auf Spenden angewiesen. Die Arbeit ist immens wichtig und wer kann, sollte ein Scherflein dazu beitragen. Fahrtkosten, Tierarztkosten, Fangmaterial – das alles muss finanziert werden. Auf den Seiten der jeweiligen Organisationen, die oft als gemeinnützig anerkannt sind, findet man alles, was man wissen muss.
