Diesen Brief hat eine aktive Taubenschützerin aus Gelsenkirchen an die Verantwortlichen der Stadt Krefeld geschickt:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
in Tierschutzkreisen sorgt die Stadt Krefeld gerade für Empörung und Entsetzen.
Ich selbst setze mich ehrenamtlich für Stadttauben ein und weiß mit welchen Vorurteilen, Hass und Ablehnung Menschen Tieren begegnen – und auch den Menschen, die sich für diese Tiere einsetzen. Dieser Hass geht aber niemals so weit, dass man ernsthaft verlangt, diese Tiere zu töten, ihnen vorsätzlich Leid anzutun.
Vor vielen Jahren haben die Städte versucht, die Tauben auszurotten. Man hat ihnen dabei unendlich viel Leid angetan. Man hat sie erschossen, vergiftet, erschlagen. So viele Tiere sind einen grausamen Tod gestorben und doch finden wir keine Stadt, in der keine Tauben sind. All diese grausamen Methoden haben die Tauben nicht ausrotten oder fernhalten können.
Diese schreckliche Geschichte soll sich nun in Krefeld wiederholen, diesmal nicht mit Tauben, dafür mit Gänsen. Was gerade in Krefeld am Elfrather See passiert, macht Menschen wie mich fassungslos.
Die Vorwürfe, dass die Gänse die Wasserqualität derart beeinflussen, dass man dort nicht baden kann, halte ich für frei erfunden und vorgeschoben. Gänse sind die größte Zeit des Tages an Land. Dort finden sich auch ihre Hinterlassenschaften, welche als störend empfunden werden, aber entfernt werden können, auch wenn das Arbeit ist.
Gänse fressen Gras und was hinten raus kommt sind Grasköttel. Es ist möglich, festgelegte Areale zu säubern in den wenigen Sommermonaten, wo die Menschen die Wiesen zum Verweilen aufsuchen, und diese sauber zu halten.
Und es muss auch die Bereiche geben, wo Gänse leben dürfen und die Menschen, die ihre Nähe genießen, diese hautnah erleben dürfen. Glauben Sie, diese Menschen gibt es nicht? Dann fragen Sie mal diejenigen, die sie füttern, warum sie es tun. Weil sie diese Vögel spannend finden, ihre Nähe suchen, ein Naturerlebnis haben.
Ich fordere daher eindringlich dazu auf, von dem Vorhaben des Massenmords an den Gänsen Abstand zu nehmen und zu einer friedlichen Lösung zu finden. Für die Gänse, für die Menschen.
Mit der Bitte um Stellungnahme