Brief an den Oberbürgermeister Krefeld – 1

Brief von Britta Müller an den Oberbürgermeister Krefeld

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

ich schreibe ihnen diesen Brief, um mein Entsetzen über die Grausamkeit ihrer Gänsejagd am Elfrather See zum Ausdruck zu bringen.

Seit vielen Jahren verfolge ich das Geschehen am Elfrather See in den Medien.
Für das, was sich dort jetzt abspielt, finde ich kaum noch Worte. Ich bin regelrecht sprachlos und dennoch darf ich nicht schweigen.

Gänse sind wunderbare, achtenswerte Tiere. Sie leben ausgesprochen sozial und familienbezogen. Sie lieben ihre Heimat und sind ihr treu, leben CO2 neutral, nehmen niemandem etwas weg und sind mit wenig glücklich und zufrieden.

Und selbst dieses wenige Lebensglück – ein Platz mit Grünfläche und Gewässer – will eine riesengroße Stadt wie Krefeld nicht mit ihren teilen, gönnt ihnen ihr einfaches Leben nicht, trachtet ihnen nach dem Leben, tötet sie grausam.

Wir alle stellen besorgt fest, dass unsere Mitmenschen immer rücksichtsloser und aggressiver werden. Aber genau das lebt die Politik in Krefeld vor: Wie man mit seinen Mitgeschöpfen umgeht, wenn sie dem Menschen und seiner Gier im Wege stehen: einfach vernichten, brutal, grausam, ohne Rücksicht, ohne Respekt, ohne Wertschätzung der Natur, nur die eigenen Interessen im Blick. Wenn die Politik das so vorlebt, muss man sich nicht wundern, wenn der Bürger es genauso macht.

Das allerschlimmste ist, dass Menschen mit ethischen und moralischen Ansprüchen absolut nichts dagegen tun können. So wie niemand auf der Welt Putins Gewaltexzesse in der Ukraine stoppen kann, so schauen auch wir Tierschützer hilflos zu, wie eine mächtige Lobby einfach zuschlägt.

Ich möchte, dass Sie wissen, dass sehr viele Menschen so denken und fühlen wie ich, auch wenn diese gleichermaßen handlungsunfähig einer mächtigen Lobby gegenüberstehen. Schweigen ist keine Zustimmung, es ist vielmehr eine Form von Ohnmacht.

Den Namen der Stadt Krefeld werde ich für immer mit dem Massenmord an Gänsen in Verbindung bringen und den Elfrather See mit Beispiellosigkeit an Egoismus und Grausamkeit, mit dem Blut der Tiere bezahlt.

Ich fühle mit dem großen Leid der Gänse, die ihre Familienmitglieder sterben sehen, ihre geliebte Heimat verlieren. WARUM?

Wie kann man morgens noch in den Spiegel schauen, wenn man weiß, welches Leid man diesen hoch sozialen Vögeln antut, die den Menschen zugetan sind?

In der Hoffnung auf Antwort und dass doch noch eine friedliche Lösung gefunden wird.

Britta Müller, 45770 Marl


Diese Brief an den OB (Frank Meyer, SPD, oberbuergermeister@krefeld.de) ist in ähnlicher Form auch an

den Stadtdirektor Markus Schön (Markus.Schoen@krefeld.de),

die Ausschussvorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Klima, Nachhaltigkeit und Landwirtschaft in Krefeld
annelie.wulff@gruene-krefeld.de

die CDU Fraktion, die das C im Namen nicht verdient hat:
cdu-fraktion@krefeld.de

die Grüne Fraktion, die voll und ganz hinter der Jagd steht, weil andere Tiere auch getötet werden, warum sollten ausgerechnet Gänse dann am Leben gelassen werden:
gruene-fraktion@krefeld.de

Alle Informationen zum Gänsemord in Krefeld in der Übersicht:
https://kanadagänse.de/category/krefeld/

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