Gänse sind sehr fürsorgliche Eltern

Gänse sind ausgesprochen familienbezogene Tiere. Beide Eltern kümmern sich intensiv um den Nachwuchs.

Wenn die Gössel noch ganz klein sind, nimmt nur Mama Gans sie unter ihre Flügel. Sie kuscheln sich dann in ihr Daunenbett. Mama Gans hudert ihre Kleinen, hierbei fettet sie die Dunen der Gösselchen und sorgt für eine elektrische Aufladung – beides ist für die Wasserfestigkeit ihrer Kinder wichtig. Die Gössel dürfen nicht bis auf die Haut nass werden, denn dann unterkühlen sie rasch.

Insbesondere wenn die Tage und Nächte kalt sind, muss die Gänsemama ihren Nachwuchs schön warm halten und gleichzeitig vor Fressfeinden schützen. Im Gefieder versteckt werden die kleinen Gössel von Räubern kaum entdeckt. Und auch von den Menschen nicht. Erst wann Mama Gans aufsteht, sieht man den Nachwuchs aus den Federn purzeln.

Papa Gans passt auf seine Familie auf, aber er nimmt seine Kinder nicht unter die Flügel. Aus dem Grund ist es besonders dramatisch, wenn Gössel ihre Mutter verlieren.

Beide Eltern bewachen ihren Nachwuchs. Sie sind ein bewundernswertes Team. Diese Gänsemutter wurde wenige Tage nach dieser Aufnahme überfahren. Der Ganter hat seine Kinder dann allein aufgezogen, obwohl die Gössel noch sehr klein waren und das Wetter sehr kalt war. Dieser Ganter ist eine besondere Persönlichkeit. Er war beim Brüten und beim Schlüpfen immer am Nest, immer an der Seite seiner Frau. Ein Traumganter. Von seinen Kindern haben leider nur zwei überlebt.

Gänseeltern führen ihre Kinder mindestens ein ganzes Jahr. Erst wenn sie wieder brüten wollen, vertreiben sie die Kinder in ein selbständiges Leben. Kommt es nicht zur Brut, dürfen die Kinder weiter bei den Eltern bleiben.

Gut funktionierende Familienverbände machen den Gänsen das Leben leichter: Starke Familien mit vielen Schnäbeln können die besten Nahrungsflächen verteidigen. Viele lange Hälse erspähen Gefahren viel effektiver als ein Einzelner. Gänse lieben das Leben in Sozialstrukturen: mit dem Partner, in der Familie, als Mitglied einer Schar.

Und doch verläuft manches Schicksal unserer Gänse „gans anders“ …