Manchmal kommt es zu Wachstumsstörungen bei jungen Gänsen und Enten. Federn und Knochen wachsen nicht exakt aufeinander abgestimmt. Es kann dazu kommen, dass die Flügel „kippen“. Gänse mit Kippflügeln sind nicht flugfähig.
Als Ursache wird eine falsche Ernährung vermutet. Zu viel Kraftfutter bringt das natürliche Wachstum durcheinander. Auch eine genetische Disposition ist denkbar. Daher: Gössel nicht mit Kraftfutter füttern: Mais, Gerste, Weizen – in zu großen Mengen – sind nichts für Gänsekinder!
Gänse sind Weidetiere und solange das Angebot an Gras vorhanden ist, sollten sie sich von Gras ernähren! Wenn sie Hunger haben, freuen sie sich vielleicht über mitgebrachten Löwenzahn. Enten-/Gänsestarter (ohne COCC, siehe unten), Haferflocken, Vollkorntoast – in kleinen Mengen – schaden vermutlich nicht.
Rechtzeitig bemerkt kann man einen Kippflügel behandeln. Man kann diese Flügel bandagieren und in die richtige Form „zurückbiegen“. Von einem Fachmann durchgeführt, stehen die Chancen gut, dass die Gans voll flugfähig wird. Daher bitte solche Fälle melden – zum Beispiel in der facebook Gruppe „Wildvogelhilfe-Notfälle“ – dort finden sich oftmals die richtigen Leute, die die Rettungskette in Gang setzen.
Rat von der Gänseliesel
Eine ausführliche Schritt-für-Schritt Anleitung wie man Kippflügel behandelt hat Tanja Regmann in Schrift, Bild und Ton auf ihrer Internetseite hinterlegt.
Was ist COCC?
Kükenstarter welcher mit +cocc gekennzeichnet ist, ist mit Kokzidiostatika versetzt. Diese Zusatzstoffe verhindern den Ausbruch der gefürchteten Blinddarmkokzidiose (Rote Kükenruhr), in dem die dafür verantwortlichen eimeria tenella abgetötet werden. Für Wassergeflügel ist dieses Medikament gefährlich.
Daher Gössel und Entenküken nie mit Kükenstarter, sondern mit Enten-/Gänsestarter zufüttern!